Die Geschichte Zyperns
Die Geschichte Zyperns ist lang und von ständigem Wechsel geprägt seit die ersten Siedler ca. 8.500 vor Christus auf die Insel kamen. Die Vorräte an Kupfer und Holz ebenso wie die Lage in der Mitte der Haupthandelsrouten machten Zypern für etliche ausländische Mächte unwiderstehlich, beispielsweise für die Phönizier, die Assyrer, die Ägypter, Griechen und Ottomanen.
Die Römer
Zypern wurde 58 vor Christus von Rom annektiert und 43 nach Christus wurde die Insel christlich, Zeuge dafür sind auch die Ruinen von Soli, Nordzypern, mit ihren Seltenen, sehenswerten Mosaikfußböden. 330 nach Christus wurde Zypern Teil des Byzantinischen Reiches.
Die Byzantiner
Der byzantinische Einfluss ist überall auf Nordzypern präsent, von der Bauweise der Kyrenia Festung bis hin zum Fünf-Finger-Gebirge (Besparmak). Dieses hat seinen Namen von der byzantinischen Heldengestalt Dighenis, der angeblich mit einem Satz von Kleinasien nach Zypern gesprungen ist und dabei seinen Fingerabdruck hinterlassen haben soll.
Die Briten
1191 eroberte Richard Löwenherz Zypern auf dem Weg seines Kreuzzuges ins heilige Land. Er verkaufte Zypern an die Tempelritter, die gaben es aber zurück und so übergab Löwenherz Zypern einem französischen Edelmann, Guy de Lusignan. Die Familie Lusignan regierte die Insel die nächsten 300 Jahre mit eiserner Hand, ungeachtet der kurzen Invasionen durch die Genuesen 1372 und die Marmeluken 1426.
Die Venezianer
Als der letzte Lusignan-König 1489 starb, vermachte seine Witwe die Insel den Venezianern. Die Venezianer befestigten die Insel, um sie als militärische Basis zu nutzen und verlangten den Einwohnern eine schwere Steuerlast ab. Es war eine große Erleichterung für das zypriotische Volk, als die Ottomanen die venezianische Herrschaft 1571 beendeten.
Die Ottomanen
Die Ottomanen setzten die orthodoxe Kirche ein und unterdrückten den katholischen Glauben, während der Islam geduldet wurde. Das Ottomanische Reich regierte die Insel erfolgreich über fast ein halbes Jahrtausend, bis sich 1878 die Ottomanen mit den Briten gegen die Russen verbündeten und Zypern eine britische Verwaltung und das britische Rechtssystem bekam.
Zypern in den zwei Weltkriegen
Am Ende des ersten Weltkrieges war die Türkei durch ihr Bündnis mit Deutschland eine geschlagenen Nation. So wurde Zypern 1925 britische Kronkolonie. Nach dem zweiten Weltkrieg begannen griechische Zyprioten, den Anschluss Zyperns An Griechenland zu betreiben, indem gewaltsame Ausschreitungen gegen die britischen Regierungsbehörden organisiert wurden. 1957 wurde eine UN-Resulotion zur Gründung Eines unabhängigen Zyperns angenommen und diese wurde 1960 als Abkommen von Zürich ratifiziert. Das Abkommen, von den Briten, Griechen und Türken unterzeichnet, schützte inhaltlich ausdrücklich auch die türkischen Zyprioten.
Das geteilte Zypern
Unglücklicherweise wurde das Abkommen nicht eingehalten; 1963 brach der Bürgerkrieg aus. Die UN sandte Truppen und errichtete die „green line“ um weitere Gewalt zu verhindern. Der Höhepunkt war erreicht, als die griechische Nationalgarde 1974 einen Staatsstreich gegen Präsident Makarios organisierte, um die Vereinigung mit Griechenland ( Enosis) zu erreichen. Die Türkei intervenierte sofort, um die Interessen der türkischen Zyprioten auf der Grundlage des Züricher Abkommens zu schützen.
Die türkische Republik Nordzypern (TRNC)
Die türkische Republik Nordzypern (TRNC) wurde 1983 gegründet, hat aber keine vollständige internationale Anerkennung erreichen können. In 2002 half intensiver Dialog zwischen Nord und Süd, die Spannungen etwas abzubauen, so dass 2003 der Grenzverkehr deutlich gelockert werden konnte. 2004 wurden in beiden Teilen des Landes Referenden durchgeführt, mit dem Ziel, das Land auf Basis des Annan-Planes wieder zu vereinen. Traurigerweise ergab das Referendum auf griechischer Seite eine Ablehnung des Planes, während die türkischen Zyprioten im Nordteil zustimmten. So bleibt die Insel bis heute geteilt. Die Republik Zypern (Südzypern) trat 2004 der EU bei. |